Was ist ein Straddle?
Ein Straddle ist eine neutrale Optionsstrategie, bei der gleichzeitig sowohl eine Put-Option als auch eine Call-Option für den Basiswert mit demselben Ausübungspreis und demselben Verfallsdatum gekauft wird.
Ein Händler profitiert von der Strategie, wenn der Kurs des Wertpapiers gegenüber dem Basispreis um einen Betrag steigt oder fällt, der die Gesamtkosten der gezahlten Prämie übersteigt. Das Gewinnpotenzial ist praktisch unbegrenzt, solange sich der Kurs des Wertpapiers sehr stark bewegt.
- Es ist eine Optionsstrategie, die sowohl den Kauf einer Put- als auch einer Call-Option für dasselbe Verfallsdatum und denselben Ausübungspreis auf denselben Basiswert vorsieht.
- Die Strategie ist nur dann profitabel, wenn die Aktie gegenüber dem Ausübungspreis um mehr als die insgesamt gezahlte Prämie steigt oder fällt.
- Ein Straddle gibt an, wie hoch die erwartete Volatilität und Handelsspanne eines Wertpapiers am Verfallsdatum sein kann.
Die Grundlagen verstehen
Des Weiteren beziehen sich die Straddle-Strategien im Finanzbereich auf zwei getrennte Transaktionen, die beide denselben Basiswert betreffen, wobei sich die beiden Teiltransaktionen gegenseitig ausgleichen. Anleger tendieren dazu, die Straddle-Strategie anzuwenden, wenn sie eine signifikante Bewegung des Aktienkurses erwarten, aber nicht sicher sind ob, sich der Kurs nach oben oder unten bewegen wird. Die Strategie ist daher nur empfehlenswerte, wenn Größe Volatilität am Markt zu erwarten ist, da bei niedrige Volatilität die Aktie sich wahrscheinlich nicht aus dem Handelspanne bewegen wird und der Trade somit mit einem Verlust abgeschrieben werden muss.
Beispiel für ein Straddle-Strategie
Gehen wir mal davon aus, dass ein Trader am 1.März glaubt, dass eine Aktie der aktuell zu $55 gehandelt wird, bis zum 15.März starke Volatilität ausgesetzt sein wird. Jedoch weiß er nicht, ob die Aktie steigen oder fallen wird. Optimaler Weise könnte er hier die Straddle-Strategie anwenden um sich ein Profit zusichern, in den er eine Put- und eine Call-Option zum Ausübungspreis von $55 mit einem Verfallsdatum am 15. März kauft. Hierfür bezahlt er jeweils eine Prämie von $2.50. Um die anfallende Kosten für die Strategie zu bestimmen, muss man den Preis für den Put- und den Call-Optionen addieren. Somit würden der Gesamtaufwand bzw. die bezahlten Prämien für die beiden Kontrakte auf 5,00$ belaufen.
Die gezahlte Prämie zeigt, dass die Aktie um 9% gegenüber dem Ausübungspreis von 55 $ steigen oder fallen müsste, um bis zum 15. März einen Gewinn zu erzielen. Der Betrag, um den die Aktie voraussichtlich steigen oder fallen wird, ist ein Maß für die zukünftig erwartete Volatilität der Aktie. Um zu bestimmen, wie viel die Aktie steigen oder fallen muss, teilt man die bezahlte Prämie durch den Ausübungspreis ($5 / $55 ≈ 9%).
Wenn die Aktie nun auf 48 Dollar fällt, wäre die Call-Option 0 Dollar wert, während die Put-Option am Ende der Laufzeit 7 Dollar wert wäre. Das würde den Trader einen Gewinn von $2($7 – $5= 2$) einbringen. Wenn die Aktie jedoch auf $57 steigt, wäre die Call-Option 2 $ wert und die Put-Option hätte einen Wert von null, was dem Trader einen Verlust von $3 ($2 – $5= -$3) einbringen würde. Das schlimmste Szenario wäre, wenn der Aktienpreis auf oder nahe dem Ausübungspreis bleibt, bzw. wenn die Aktie nicht über die 9% steigt oder fällt.
Ein reales Beispiel
Am 18. Oktober 2018 deutete der Optionsmarkt an, dass die AMD-Aktie bis zum Verfall am 16. November um 20% gegenüber dem Ausübungspreis von 26 Dollar steigen oder fallen könnte. Die Kosten für den Kauf einer Put- und Call-Option hätten sich auf 5,10 Dollar belaufen. Dadurch wurde die Aktie in eine Handelsspanne von $20,90 bis $31,10 gebracht. Eine Woche später meldete das Unternehmen die Geschäftszahlen und die Aktien stürzten am 25. Oktober von 22,70 $ auf 19,27 $ ab. In diesem Fall hätte der Trade einen Gewinn erzielt, da die Aktie außerhalb der Spanne lag und die Prämienkosten für den Kauf der Puts und Calls überstieg.
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