A Buch

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Liquiditätsprovider
BID / ASK Erzeugung aus mehreren Liquiditätsprovidern

Das A Buch

Viele Trader haben dieses Wort schon öfter gehört. Doch was genau bedeutet es? Was bedeutet es wenn ein Kunde auf einem A Buch ist? Die Antwort findet man hier.

Woher kommt die Bezeichnung?

Bevor wir genau erklären was es mit dem A Buch auf sich hat und was dies genau für den Trader bedeutet müssen wir erstmal klären woher diese Bezeichnung überhaupt stammt. Während es im Aktien, Future und Optionshandel generell nur ein A Buch gibt, so gibt es bei anderen Produkten wie Devisenhandel, auch Forex genannt, CFD Handel und anderen nicht physischen Produkten sowohl ein A Buch als auch ein B Buch. Die Bezeichnung stammt also nicht direkt aus dem Börsenhandel, sondern aus dem Brokerage. Grundsätzlich gibt es drei Arten von Brokern:

Dabei sollte man sich nicht von den Bezeichnungen täuschen lassen. Alle drei Broker verfügen über ein A Buch sowie ein B Buch. Gerne versuchen gerade Forex und CFD Broker dies über die Bezeichnung „echter ECN/STP Broker“ zu verbergen. Dies hat jedoch nichts damit zu tun auf welchem Buch ein Kunde nun ist.

Was bedeutet beim Broker A Buch?

Wie oben beschrieben haben Broker einen Kunden auf einem A-Buch sowohl auf einem B Buch zu führen. Befindet sich ein Kunde auf ersterem bedeutet dies nichts anderes als das der Broker die Order des Händlers an seinen Liquiditätsprovider weiterleitet. Der Liquiditätsprovider kann zum Beispiel ein anderer Broker oder eine Bank sein. In der Regel schicken Retail Broker, also Broker die auf (kleinere) Endkunden spezialisiert sind, ihren sogenannten „A Buch Flow“ an einen Prime Broker.

  • A Buch Flow steht für die Order der Kunden, die Gesamtheit dieser Ordern wird als „Flow“ bezeichnet.
  • Als Prime Broker bezeichnet man einen Broker der darauf spezialisiert ist anderen Brokern die Möglichkeit zu geben ihren A Buch Flow zu sich zu schicken.

Ein Prime Broker hat dann ebenfalls wieder die Möglichkeit zu entscheiden ob er die empfangen Ordern ebenfalls auf seinem A Buch führen möchte und diese an eine Bank zu schicken, oder die Kunden auf seinem eigenen B Buch zu führen. Die Liquiditätsprovider der Prime Broker sind wiederum Banken wie JP Morgan, Goldman Sachs, Deutsche Bank, Commerzbank, HSBC und so weiter. Fast jede Großbank ist in den Handel mit Forex und CFD’s involviert.

Erreicht eine Kunden Order die Bank wird sie dort im Dealing Desk entweder mit einer anderen Kundenorder verrechnet, auf das B Buch der Bank geleitet oder physisch gesettelt.

Was ist der Vorteil im A Buch?

Wird ein Kunde beim Broker im A Buch geführt so ist der Vorteil des Kunden das er keinen Interessenkonflikt gegenüber dem Broker hat. Denn der Broker leitet seine Order lediglich weiter und nimmt sich dafür entweder direkt eine Kommission oder versteckt seine Kommission im Spread des gehandelten Instruments, wodurch der Kunde den Service des Brokers indirekt bezahlt.

Die Anzahl der „echten“ A-Buch Broker ist jedoch verschwindend gering. Normalerweise starten neue Broker erstmal als reiner DMA Broker, sprich sie leiten jede einzelne Order durch und wechseln dann später zu einem Hybrid Modell wo sie sowohl ein A als auch ein B Buch führen. Dies hat vor allem den Hintergrund das die reine DMA Broker Lizenz in Europa lediglich ca. 100.000 Euro Eigenkapital erfordert und die Market Maker Lizenz ca. 730.000 Euro Eigenkapital erfordert.

Für den Kunden bietet das A Buch abgesehen von dem potentiellen Interessenkonflikt mit dem Broker jedoch keinen weiteren Vorteil.

Wie entsteht der Preis im A Buch?

Damit ein Preis entsteht benötigt es einen Käufer und einen Verkäufer. Sowohl der Käufer als auch der Verkäufer sind bereit zu verschiedenen Preisen zu kaufen und zu verkaufen. Daraus entsteht ein BID und ein ASK Preis.

A Buch

Beispiel wie ein Preis entsteht.

Wie in der Grafik zu sehen versucht der Broker nun den günstigsten BID mit dem günstigsten ASK Preis zu „matchen“ also einen möglichst günstigen Spread zwischen Kauf- und Verkaufspreis zu erzeugen. Dabei greifen die meisten Broker auf die Hilfe von Prime Brokern wie GBE Prime oder Liquiditätsnetzwerken wie OneZero oder PrimeXM zurück. Dort schließen sich mehrere Broker zusammen um ihren Kunden möglichst tiefe Liquidität zu bieten.

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Trading Lexikon