MetaTrader 4
MetaTrader 4, auch bekannt als MT4, ist eine elektronische Handelsplattform, die häufig zum handeln, von Devisenhändlern verwendet wird. Sie wurde von MetaQuotes Software entwickelt und im Jahr 2005 veröffentlicht. Die Software wird an Devisenmakler zur Verfügung gestellt, die die Software an ihre Kunden weitergeben. Das Programm besteht sowohl aus einer Client- als auch aus einer Serverkomponente. Die Server-Komponente wird vom Broker betrieben und die Client-Software wird den Kunden des Brokers zur Verfügung gestellt, die damit Live-Streaming-Kurse und Charts sehen, Aufträge erteilen und ihre Konten verwalten können.
Der Client ist eine Microsoft Windows-basierte Anwendung, die vor allem aufgrund der Möglichkeit für Endbenutzer, ihre eigenen Handelsskripte und -roboter zu schreiben, die den Handel automatisieren können, populär wurde. Im Jahr 2010 veröffentlichte MetaQuotes den Nachfolger, MetaTrader 5. Die Akzeptanz war jedoch langsam und im April 2013 verwendeten die meisten Broker immer noch MT4. Da es keine offizielle MetaTrader 4-Version für Mac OS gibt, bieten einige Broker ihre eigenen, speziell entwickelten MT4-Varianten für Mac OS an
Die Geschichte von MetaTrader 4
Sein Entwickler, MetaQuotes Software, hatte zuvor eine Reihe von Versionen der MetaTrader-Plattform ab dem Jahr 2002 veröffentlicht. MetaTrader 4 war eine deutlich verbesserte Version und wurde 2005 veröffentlicht.
Zwischen 2007 und 2010 fügten eine Reihe von Brokern die MT4-Plattform als optionale Alternative zu ihrer bestehenden Handelssoftware hinzu, da sie bei Tradern sehr beliebt war und es eine große Anzahl von Skripten und tools von Drittanbietern gab.
Im Oktober 2009 ging ein deutlich umcodierter MetaTrader 5 in den öffentlichen Betatest. Das erste MT5-Live-Konto wurde daraufhin im September 2010 von InstaForex gestartet. In den Jahren 2013 und 2014 wurde die Programmiersprache MQL4 komplett überarbeitet und erreichte schließlich das Niveau von MQL5. Ab Build 600 verwenden MQL4 und MQL5 einen einheitlichen MetaEditor.
Obwohl MT5 im Jahr 2009 eingeführt wurde, war der MetaTrader 4 laut einer im September 2019 durchgeführten Studie zu diesem Zeitpunkt immer noch die beliebteste Forex-Handelsplattform der Welt.
Das Client-Terminal enthält einen eingebauten Editor und Compiler mit Zugang zu einer vom Benutzer beigetragenen kostenlosen Bibliothek mit Software, Artikeln und Hilfe. Die Software verwendet eine proprietäre Skriptsprache, MQL4/MQL5, die es Tradern ermöglicht, Expert Advisors, eigene Indikatoren und Skripte zu entwickeln. Die Popularität von MetaTrader rührt größtenteils von seiner Unterstützung des algorithmischen Handels her.
MT4 ist so konzipiert, dass es als eigenständiges System verwendet werden kann, wobei der Broker seine Position manuell verwaltet, und dies ist eine übliche Konfiguration, die von Brokern verwendet wird. Eine Reihe von Drittentwicklern haben jedoch Softwarebrücken geschrieben, die eine Integration mit anderen Finanzhandelssystemen zur automatischen Absicherung von Positionen ermöglichen. Ende 2012 und Anfang 2013 begann MetaQuotes Software, darauf hinzuarbeiten, Plugins von Drittanbietern für ihre Software vom Markt zu entfernen.
Funktionalität
MetaTrader bietet zwei Arten von Handelsaufträgen, Pending Orders und Market Orders. Pending Orders werden nur ausgeführt, wenn der Preis ein vordefiniertes Niveau erreicht, während Market Orders in einem der vier Modi ausgeführt werden können: Sofortige Ausführung, Auftragsausführung, Marktausführung und Börsenausführung. Bei der sofortigen Ausführung wird die Order zu dem auf der Plattform angezeigten Preis ausgeführt. Der Vorteil ist, dass die Order zu einem bekannten Preis ausgeführt wird. Allerdings kann eine gute Handelsmöglichkeit verpasst werden, wenn die Volatilität hoch ist und der angeforderte Preis nicht bedient werden kann.
Der Ausführungsmodus „Request“ ermöglicht dem Trader die Ausführung einer Market-Order in zwei Schritten – zuerst wird ein Preis angefordert, dann entscheidet der Trader anhand des erhaltenen Preises, ob er kaufen oder verkaufen möchte. Ein Trader hat einige Sekunden Zeit, um zu entscheiden, ob der erhaltene Preis einen Handel wert ist. Ein solcher Modus bietet eine gewisse Kenntnis des Preises in Kombination mit einer garantierten Ausführung zu diesem Preis. Der Nachteil ist die reduzierte Ausführungsgeschwindigkeit, die viel länger dauern kann als bei anderen Modi.
Bei der Marktausführung werden die Orders mit dem Preis des Brokers ausgeführt, auch wenn dieser sich von dem in der Plattform angezeigten Preis unterscheidet. Der Vorteil dieses Modus ist, dass er den Handel ohne jegliche Art von Requotes ermöglicht. Allerdings kann die Abweichung bei volatilen Preisänderungen erheblich werden. Im Ausführungsmodus Börse wird die Order von der externen Ausführungseinrichtung (der Börse) bearbeitet. Der Handel wird entsprechend der aktuellen Markttiefe ausgeführt.