Was ist ein Forward?
Ein Forward auch als Terminkontrakt bekannt, ist ein maßgeschneiderter Vertrag zwischen zwei Parteien zum Kauf oder Verkauf eines Vermögenswerts zu einem bestimmten Preis an einem zukünftigen Datum. Ein Terminkontrakt kann zur Absicherung oder zur Spekulation verwendet werden, wobei er sich aufgrund seiner nicht standardisierten Natur besonders gut zur Absicherung eignet.
Die Grundlagen von Forward-Kontrakten
Im Gegensatz zu Future, kann ein Forward auf eine bestimmte Ware, die Menge und eine bestimmte Lieferdatum zugeschnitten werden. Bei den gehandelten Rohstoffen kann es sich um Getreide, Edelmetalle, Erdgas, Öl oder sogar Geflügel handeln. Die Abrechnung eines Terminkontrakts kann auf Bar- oder Lieferbasis erfolgen.
Forwardkontrakte werden nicht an einer zentralen Börse gehandelt und gelten daher als OTC-Instrumente (Over-the-Counter). Der Handel im OTC-Bereich erleichtert zwar die individuelle Gestaltung der Konditionen, aber das Fehlen einer zentralen Clearingstelle führt auch zu einem höheren Ausfallrisiko. Infolgedessen sind Forwardkontrakte für den Kleinanleger nicht so leicht zugänglich wie Futureskontrakte.
- Ein Terminkontrakt ist ein anpassbarer derivativer Vertrag zwischen zwei Parteien zum Kauf oder Verkauf eines Vermögenswerts zu einem bestimmten Preis an einem zukünftigen Datum.
- Forwardkontrakte können auf eine bestimmte Ware, Menge und ein bestimmtes Lieferdatum zugeschnitten werden.
- Terminkontrakte werden nicht an einer zentralen Börse gehandelt.
Forwardkontrakte vs. Futureskontrakte
Sowohl Forward- als auch Futureskontrakte beinhalten die Vereinbarung, eine Ware zu einem festgelegten Preis in der Zukunft zu kaufen oder zu verkaufen. Es gibt jedoch leichte Unterschiede zwischen den beiden. Während ein Forwardkontrakt nicht an einer Börse gehandelt wird, ist dies bei einem Futureskontrakt der Fall. Die Abrechnung des Forwardkontrakts erfolgt am Ende der Vertragslaufzeit, während die Abrechnung des Futureskontrakts täglich erfolgen kann. Am wichtigsten ist, dass Futureskontrakte als standardisierte Verträge gehandelt werden, die nicht zwischen den Kontrahenten angepasst werden können.
Beispiel für einen Forward
Betrachten wir das folgende Beispiel für einen Terminkontrakt. Angenommen, ein Agrarproduzent hat in sechs Monaten zwei Millionen Scheffel Mais zu verkaufen und ist über einen möglichen Rückgang des Maispreises besorgt. Er schließt daher mit seinem Finanzinstitut einen Terminkontrakt ab, um in sechs Monaten zwei Millionen Scheffel Mais zu einem Preis von $ 4,30 pro Scheffel zu verkaufen, wobei der Ausgleich auf Bargeldbasis erfolgt.
In sechs Monaten hat der Spotpreis für Mais drei Möglichkeiten:
- Der Preis beträgt genau 4,30 $ pro Scheffel. In diesem Fall schulden sich der Produzent und das Finanzinstitut gegenseitig kein Geld und der Kontrakt wird geschlossen.
- Der Preis ist höher als der Kontraktpreis, z. B. 5 $ pro Scheffel. Der Produzent schuldet dem Finanzinstitut $1,4 Mio. oder die Differenz zwischen dem aktuellen Spotpreis und dem kontrahierten Preis von $4,30.
- Der Preis ist niedriger als der Vertragspreis, sagen wir $3,50 pro Scheffel. In diesem Fall zahlt das Finanzinstitut dem Produzenten 1,6 Mio. $ bzw. die Differenz zwischen dem kontrahierten Kurs von 4,30 $ und dem aktuellen Kassapreis.
Risiken bei Forwardkontrakten
Der Markt für Forwardkontrakte ist riesig, denn viele der größten Unternehmen der Welt nutzen ihn zur Absicherung von Währungs- und Zinsrisiken. Da jedoch die Details von Terminkontrakten auf den Käufer und Verkäufer zugeschnitten sind – und der Öffentlichkeit nicht bekannt sind – ist die Größe dieses Marktes schwer abzuschätzen.
Die Größe und der unregulierte Charakter des Marktes für Terminkontrakte bedeuten, dass er im schlimmsten Fall für eine Kaskade von Ausfällen anfällig sein kann. Obwohl Banken und Finanzunternehmen dieses Risiko durch eine sehr sorgfältige Auswahl der Gegenpartei abmildern, besteht die Möglichkeit eines Ausfalls im großen Stil.
Ein weiteres Risiko, das sich aus der nicht standardisierten Natur von Forwardkontrakten ergibt, besteht darin, dass sie erst am Erfüllungstag abgerechnet werden und nicht wie Futures zum Marktwert bewertet werden. Was passiert, wenn der im Kontrakt festgelegte Terminkurs stark vom Kassakurs zum Zeitpunkt der Abrechnung abweicht?
In diesem Fall ist das Finanzinstitut, das den Terminkontrakt aufgelegt hat, im Falle eines Ausfalls oder einer Nichterfüllung durch den Kunden einem größeren Risiko ausgesetzt, als wenn der Kontrakt regelmäßig zu Marktpreisen bewertet würde.
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