Schwarzer Freitag

Auslöser war ein Ring von Spekulanten, angeführt von Jay Gould und James Fisk, die versuchten, den Goldmarkt zu beherrschen. Anfang September kauften sie so viele Goldbarren auf, wie sie in die Finger bekamen, was den Goldpreis in die Höhe trieb. Sie zogen auch die Hilfe von Abel Corbin, dem Schwager von Präsident Ulysses S. Grant, hinzu. Er sollte den Präsidenten davon überzeugen, die Verfügbarkeit des Metalls einzuschränken, was den Preis noch weiter in die Höhe treiben würde.

Aber ihr Versuch, das Weiße Haus zu benutzen, um das Angebot zu manipulieren, scheiterte. Als Grant erfuhr, was vor sich ging, befahl er dem US-Finanzministerium, stattdessen Gold zu verkaufen. Die Regierung entlud Gold im Wert von 4 Millionen Dollar, und am Freitag, dem 24. September 1869, fiel der Goldpreis von 160 auf 130 Dollar pro Unze. Der Goldmarkt brach zusammen, was dazu führte, dass der Aktienmarkt in der nächsten Woche um mehr als 20 % einbrach und viele Investoren ruinierte. Der Tag wurde in der Finanzgeschichte als Schwarzer Freitag bekannt.

Dieser Börsencrash war der Ursprung für die Bezeichnung von Börsencrashs als „schwarze“ Tage. Andere Beispiele sind der Schwarze Dienstag, der 29. Oktober 1929, als der Markt steil abfiel und den Beginn der Großen Depression einläutete, und der Schwarze Montag, der 19. Oktober 1987, als der Dow Jones Industrial Average (DJIA) um mehr als 22 % einbrach, der größte Einbruch an einem Tag in der Börsengeschichte.